Reisegruppe Monsters ist zurück. Allerdings noch nicht ansatzweise komplett vereint. Am Lager treffen sich nur Pensen, Börnski et moi, alle anderen reisen morgen separat an. Das ist sehr praktisch, denn immerhin haben wir hier den gesamten Tourmerchandise in den Bus zu laden. Glücklicherweise wird dafür der Fahrstuhl gewartet und wir bekommen endlich mal die Gelegenheit, das Treppenhaus besser kennenzulernen. Wobei in Wahrheit 90% der Arbeit Börnski macht, weil er überpünktlich und ein Energiebündel ist. Zumindest beim Busbeladen können Pensen und ich dann aber ein bißchen Kistenhalten. Den Bus fährt unser lieber Freund und Kollege Bernd, was unsee Herzen erfreut. Nach Gruppengekuschel hissen wir um Mitternacht die Segel und legen los. Die Stimmung ist aufgedreht und feierlich öffnen wir den Sekt. Und den nächsten. Und irgendwann sind wir bereits in Münster und ich war immer noch nicht auf Klo.
Das Aufwachen gegen Mittag fällt mir sektgesäuert etwas schwer, Pensen und Jan waren hingegen bereits bei Merchcowboy, und diese Energie steckt an, also laufe ich eine Runde durch Münster und versuche, Schiffe zu überholen. Erfolglos.
Wieder zurück arriven auch Rüdi, Fred, Tobi der Merchgott und Claudio, der König des Klangs und es kommt Leben in die Bude. Jedenfalls für einen Kaffee, dann leg ich mich bis zum Busladen wieder in die Koje. Rechtzeitig nach dem Busladen kommt auch Burger an, und hiermit sei die Tour offiziell gestartet. Das Kingstar/Sputnik-Team um Michael, Sam und Eike ist superfreundlich und wir werden bestens umsorgt. Etwas problematischer sind die Lieferdienste in Münster, Zeit bedeutet ihnen anscheinend nichts. Claudios Bestellung storniert sich nach anderthalb Stunden von selbst. Geisterwelt Pizzataxi.
Soundcheck, Brötchen, Konzert:
Ich will nicht drumrumreden, es gibt einige Städte, in denen wir einen Vorverkaufsanstieg melden können, in anderen sieht es leider gegenteilig aus. Münster gehört zu letzteren. Obs am Mittwoch, Preiserhöhungen oder uns selbst liegt, weiß ich nicht, aber diesmal ist das Publikum durchaus überschaubarer als bei unseren früheren Konzerten.
Nichtsdestotrotz ist es ein grandioser Auftakt, der alle Augen zum Strahlen bringt. Wir sind sehr gut gelaunt und die Audienz ebenso, was einen symbiotischen Knallbonboneffekt hat, und wir swingen euphorisch durch unser Set. Fred ist in Sing- und Tanzlaune und überrascht fortwährend mit neuen Chören, manche Lieder, wie Femme Pia, werden zu dadaistischen Epen, und alle singen mit und feiern in die Nacht. Die zweite Hälfte ist etwas stringenter und balladesker, und auch die hat viele magische Momente, wenn auch ein wenig subtiler.
Aus gesellschaftlich aktuellen Gründen können wir einem Liedwunsch leider nicht nachkommen, aber auch dessen Zeit wird wieder kommen.
Wir werden zum Abschied mit Standing Ovations belohnt und haben auch nachher am Merchandisestand sehr schöne Gespräche, Mike zum Beispiel stellt sich als stolzer Besitzer der Schröderssinglerarität „Candy“ raus, auch Freundinnen das Hauses treffen wir, zumindest kurz, denn aus Wochentaggründen müssen alle früh los.
So auch wir, allerdings dürfen wir vorher noch Zeuge von Eikes Debüt als Orgelimprovisateur werden, was ziemlich nach einer Mischung aus NDW und Sturmwarnung klingt. Sehr beeindruckend. Dann aber Bus laden, verabschieden und ab auf die Piste. Im Bus wird noch viel Musik gehört und gelacht, ich aber verzieh mich rasch in die Koje und entschwinde zu den Klängen aus der Lunge in wilden Träumen. Aber die sind eine andere Geschichte und werden ein andermal erzählt.